Am Logo-Design sind schon die Kreativsten gescheitert …
27.
JUNI 2017
Logodesign
Corporate Design
Praxismarketing
„Sag mal, hast Du dein Logo selber gemacht?“
Welcher Selbstständige kennt sie nicht, diese Frage nach dem eigenen Firmenlogo? Ich selbst werde immer wieder gefragt, wer denn mein Logo entworfen hat. In meinem Fall muss ich sagen, dass die Kreativleistung von mir kam und ein befreundeter Grafiker hat dann die Reinzeichnung übernommen. Im Grunde genommen hätte ich es zwar komplett selber machen können – einfach, weil ich es kann – aber es ist wunderbar, konstruktive Kritik von Außen zu bekommen. Man selber wird einfach zu schnell betriebsblind.
Mein Rat also: das Logo bloß nicht (komplett) selber machen!
Logos müssen den unterschiedlichsten Anforderungen genügen.
Eigene Darstellung mit Material von pixabay.
Aber wer gestaltet mir nun mein Logo?
Hier scheiden sich die Geister – und selbst ich kann dazu keine klare Antwort geben. Allerdings ist so viel sicher: ein Profi muss es sein. Profi heißt: derjenige sollte schon das eine oder andere Logo (und darüber hinaus Corporate Design) entworfen und reingezeichnet haben. Ob einem der Stil des Grafikers gefällt, lässt sich relativ leicht herausfinden, wenn man sich seine bisherigen Designs anschaut.
Hat man einen seriösen Anbieter gefunden, wird er oder sie meist mittels Briefing die Ziele der Marke, die Unternehmensziele, Designwünsche und ein paar weitere, individuelle Eckdaten abfragen, bevor er/sie einen ersten Entwurf – ein sog. „Layout“ – abliefert. Entspricht dieser noch nicht den eigenen, hohen Erwartungen, kann ein weiterer Entwurf in Auftrag gegeben werden. Aber Achtung: in der Regel kostet der dann extra (es sei denn, es ist vertraglich etwas anderes vereinbart worden). Das ist nur natürlich, denn es entsteht dem Grafiker ja nun wieder zusätzlicher Aufwand.
„You never get a second chance to make a first impression“
Kann ich auch einen Billiganbieter nehmen?
Es gibt hunderte Plattformen, die sich auf reines Logo-Design spezialisiert haben. Eine der bekanntesten ist sicherlich 99designs.de. Die Macher der Design-Plattform haben den Bedarf an günstigen Designs frühzeitig erkannt, denn: „Design ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Business.“ Auf der Online-Plattform kann man seinen Auftrag ausschreiben und Entwürfe entwickeln lassen. Nachdem man ein Briefing eingereicht hat, wählt man das passende Design-Paket aus und startet den Wettbewerb. Möge das beste Logodesign gewinnen.
Ein weiterer Player auf dem Markt ist Tailor Brands. Hier ist die Herangehensweise eine ganz andere: mittels Algorithmus wird das Unternehmen analysiert und so ein Logo „gestaltet“ – ich schreibe das deshalb in Anführungszeichen, weil mir nicht ganz klar werden will, wie ein Algorithmus kreativ sein kann. Aber wie auch immer: das System funktioniert und die Designs sind mMn recht chique.
Grundsätzlich ist zu beachten, dass man bei diesen Anbietern entweder nie oder nur zu einem sehr hohen Preis die exklusiven Nutzungsrechte an den Designs erhält. Soll heißen: die Designer bei 99 designs bzw. der Logo Maker von Tailor Brands können und dürfen dein Logo auch an andere verkaufen. So kann deine Einzigartigkeit schnell verloren gehen.
Fazit:
Letztlich ist es immer besser, den Profi machen zu lassen. Der Kunde merkt sehr schnell, ob das Logo vom Typ „Eigenmarke“/“selfmade“ ist. Und dementsprechend ist dann auch der Eindruck von Deinem Unternehmen. Denn egal ob Agentur oder Online-Plattform – ein Profi muss definitiv sein! Denn ohne professionelles Logo & Corporate Design, keine seriöse Außenwirkung des Unternehmens. Das gilt insbesondere auch für Arzt- und Zahnarztpraxen.
Ein „Obacht“ (= Achtung) noch zum Schluss: In der Regel geben Grafiker – egal ob Einzelunternehmer oder Agentur – keine Rohdaten heraus. Das heißt, mit Zahlung der Rechnung erhält man lediglich die Nutzungsrechte an dem fertigen Logo (als .eps-Datei z.B.), nicht aber die Originaldateien. Die verbleiben beim Gestalter. Das heißt aber auch, dass Änderungen am oder weitere Formate vom Logo dann jedes Mal wieder Geld kosten. Kommt es einmal zum Streit mit dem Grafiker, kann das ganz schön kompliziert werden.